Acht Jahre werden die Kinder mit ihrer Klassenlehrerin Frau Umbach verbringen. Acht Jahre lang werden wir sie dokumentarisch begleiten. Neben die enge Beziehung zu den Eltern tritt mit der feierlichen Einschulung die Beziehung zur Lehrerin. Frau Umbach begrüßt jedes Kind an der Tür zum Klassenzimmer. Der Unterricht beginnt mit Zungenbrechern und Fingerspielen. Im Formenzeichnen wird erste Tuchfühlung aufgenommen: Paul und Juliana mit der Lehrerin, Julian mit seiner Banknachbarin Alva …. Die Kinder in der ersten Klasse leben noch ganz in ihrer eigenen Bilderwelt, so werden ihnen auch die Buchstaben in Erzählungen und Bildern nahe gebracht. René und Samira gehen rückwärts und klatschen die Dreierreihe. Stricken, Turnen, Französisch, Englisch, Musik, Eurythmie. Lidwina und Hannah üben die Geschicklichkeitsspiele mit den Wachsmalblöckchen, es klappt!
In der zweiten Klasse ist der Umgang miteinander und auch mit der Klassenlehrerin vertrauter geworden. Es gibt Regeln, die müssen eingehalten werden, sonst steht man in einer Gewitterwolke an der Tafel und kassiert eine Extraarbeit. Paul und Emily üben hoch konzentriert und unermüdlich, bis es ihnen gelingt, die komplizierte Spiegelform zu zeichnen. Jedes Kind hat ein Rätsel geschrieben, Frau Umbach und die Klassenkameraden müssen raten. Herrlich knifflig! Simon und Julia begeistern sich für Rechenstern und Rechenstrahl, Benjamin und Ludger stehen mit den anderen auf den Tischen und glänzen im Ballrechnen.
Im Übergang zur dritten Klasse erleben die Kinder eine tiefe Verunsicherung. Hatten sie bislang ein Gefühl für sich, entwickeln sie jetzt ein Bewusstsein. Frau Umbach hat eine Antwort: eine Klassenfahrt in die Berge. Anna verhandelt geschickt die Schlafplatzfrage im Mädchenzimmer, Laurin und Sofia bauen mit den anderen eine Zwergenstadt im Wald, Tilmann und Veit ein Haus aus Findlingen, Jonas und Elias am Bach ein Boot. Abends sitzen alle zusammen versonnen am Lagerfeuer. Zurück in der Schule: die Klasse pflügt ihr Feld und sät Weizen aus, Sofia erzählt die alttestamentarische Schöpfungsgeschichte nach, Fabian und Valentina malen Adam mit Aquarellfarben, Leonie und Emma üben die schriftliche Multiplikation, Marinus hilft Filipa mit der Gänsefeder zu schreiben, die Klasse baut auf dem Schulhof eine lange Steinmauer und singt vergnügt: „Möge die Mauer, für alle die drauf sitzen, stets ein Platz der guten Freundschaft sein. Und bis wir sie fertig haben, arbeiten wir fleißig Hand in Hand …“