Das Projekt, eine Waldorfschulklasse filmisch zu begleiten, war beruflich für mehr als zwölf Jahre mein Lebensmittelpunkt. Elf Filme sind entstanden. Ein gemeinschaftliches Werk, eine unvergleichliche Erfahrung, ein dramaturgisches Wagnis.
Ein gemeinschaftliches Werk: Von Anfang an war der soziale Aspekt der Zusammenarbeit die zentrale Herausforderung. Offenheit, Sorgfalt und Kommunikation waren essentiell für das Gelingen dieses Langzeitprojektes mit dutzenden Beteiligten! Der gute Wille und das Engagement des Lehrerkollegiums, der Schülerinnen und Schüler und der Eltern trugen dieses Projekt über den langen Zeitraum.
Eine unvergleichliche Erfahrung: Über all die Jahre durfte ich Zeugin der Metamorphose einer Gruppe von 40 Menschen werden, die von Kindern zu jungen Erwachsenen heranwuchsen. Ich hatte das Glück, diejenige zu sein, die „nur“ beobachtete. Ohne erzieherischen Auftrag konnte ich meine Aufmerksamkeit gänzlich auf das Wahrnehmen der Lernschritte und der Beziehungsfäden in der Klasse richten.
Ein dramaturgisches Wagnis: Herkömmlicher Weise gibt es im Dokumentarfilm einen oder einige wenige Protagonisten, denen die Filmerzählung folgt. In dieser Langzeitdokumentation ist es die Gruppe, die im Mittelpunkt steht. Diese Erzählform habe ich aus der konkreten Zusammenarbeit mit der Schulklasse entwickelt. Ich war auf der Suche nach einer Arbeitsweise, die die Heranwachsenden in ihrer Entwicklung schützte. Niemand sollte besonders hervorgehoben, keiner übersehen werden. Die Gruppe als Ganzes, die Entwicklung der Gruppe, und vor allem die Beziehungen untereinander – das sind die eindrucksvollen Protagonisten unserer Filme!
Im Namen aller Mitwirkenden herzlichen Dank auch an Christian Boettger und Walter Riethmüller von der Pädagogischen Forschungsstelle beim Bund der Freien Waldorfschulen und an Thomas Sessner vom Bayerischen Rundfunk für die fruchtbare Zusammenarbeit!